ITX / SFF CASE CONTEST - FRACTAL DESIGN NODE 304 REVIEW

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  • Temperaturen Check

    Dieses Mal schaue ich mir das Fractal Design Node 304 an, der "dicke Bruder" vom Node 202 aus meinem anderen Test. Die nahe Verwandtschaft erkennt man am ähnlichen, schlichtem, Fractal-typischen Design der Serie, aber sonst haben sie nicht viel gemeinsam. Wo das schlanke Node 202 auf Kühler mit minimaler Höhe und möglichst wenig ungenutztem Platz setzt, legt das Node 304 bei fast dem doppelten Volumen ganz klar andere Schwerpunkte. Und die haben es in sich, denn von Kühlern bis 165mm und bis zu Sechs 3,5" Desktop-Festplatten können die allermeisten ITX Gehäuse und selbst viele Mid-Tower nur träumen.


    Mirror aller Bilder -> Imgur

    Features / Eckdaten

    Größe (BxHxT): 25,0cm x 21,0cm x 37,4cm

    Volumen: 19,6 Liter

    Gewicht: 4,9kg

    Material: Aluminium / Plastik


    CPU-Kühler: bis zu 165mm

    Grafikkarte: 2 Slot bis 31,0cm (wenn eine HDD Halterung entfernt wird)

    Festplatten: bis zu 6x 3,5" HDDs

    Netzteil: ATX bis 160mm, SFX mit Bracket

    Lüfter: 1x 140mm Silent R2, 2x 92mm Silent R2 und Lüftersteuerung inklusive

    > Alle Spezifikationen auf der Herstellerseite



    Verpackung / Lieferumfang

    Wie bereits beim Node 202, setzt Fractal Design auch hier wieder auf braunen Karton mit diversen Aufdrucken. Das Gehäuse ist ebenfalls wieder eingetütet und von Hartstyropor umgeben. Leider kein Schaumgummi, aber definitiv sicher genug verpackt, um auch ein komplettes System darin zu transportieren.


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    In einer beigelegten Tüte findet sich das übliche Zubehör bestehend aus Handbuch, diversen Schrauben sowie Mainboard-Standoffs samt Tool zum festschrauben. Ganze 3 Kabelbinder sind auch dabei!


    Zusammenbau

    Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich 4 mit der Hand lösbare Schrauben, welche die abnehmbare Hülle um den Gehäuserahmen sichern. Entfernt man diese zusammen mit den Festplattenhalterungen, kommt man sehr gut in jede Ecke des Gehäuses.


    In folgender Reihenfolge rate ich vorzugehen:

    1. CPU, RAM und eventuelle M.2 SSD ins Mainboard einbauen
    2. CPU-Kühler montieren
    3. Mainboard Standoffs installieren
    4. Mainboard ins Gehäuse heben und festschrauben
    5. Netzteil im Gehäuse verbauen
    6. Front-USB/Panel/Audio, ATX und EPS Stromkabel anschließen
    7. ATX,EPS und GPU Stromversorgung mit dem Netzteil verbinden
    8. PCI-Slot Cover entfernen
    9. Grafikkarte einbauen
    10. Gehäusehülle in die Halterungen schieben und festschrauben

    Je nach Konfiguration ist vor dem Netzteil, über dem Netzteil oder zwischen Netzteil und Mainboard genug Platz, um alle Kabel ordentlich zu verstauen. Die Kabel der Lüftersteuerung lassen sich mit den mitgelieferten Kabelbindern am Gehäuserahmen befestigen. Es wird ebenfalls nicht an Aussparungen zum Einfädeln von weiteren Kabelbindern gespart, die im gesamten Gehäuse verteilt ein ordentliches Kabelmanagement deutlich erleichtern.


    Das im Gehäuse verbaute Verlängerungskabel des Kaltgerätesteckers seitlich gewinkelt, sollte aber trotzdem in jeder Orientierung mit dem Netzteil passen.


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    Temperaturen

    Alle Stresstests und Benchmarks wurden mit Aida64 Extreme 6.00.5100 im Sekundentakt geloggt.

    Jeder Test lief für 30 Minuten, danach jeweils 30 Minuten "Abkühlzeit".


    Die Umgebungstemperatur wurde ebenfalls alle 30 Minuten aufgezeichnet und wird abgezogen, damit unterschiedliche Umgebungstemperaturen das Endergebnis nicht verfälschen und den direkten Vergleich zwischen den Gehäusen ermöglichen. Alle Temperaturangaben (dCPU & dGPU) sind also Deltawerte, daher der Unterschied zur Raum-Temperatur und nicht die direkte Komponenten-Temperatur.


    Die maximale Komponenten-Temperatur ist jeweils darunter, dient aber nur zur Veranschaulichung und kann nicht zum Vergleich zwischen den Gehäusen herangezogen werden!

    Hardware:

    Intel Core i5 6600K (Delid - 4,0Ghz @ 1,25V Locked

    Noctua NH-L9i / fixed at 60% PWM - 1750RPM

    Gigabyte Z270N-WIFI (BIOS F6d)

    2x 8GB Kingston HyperX Fury (HX421C14FBK2/16)

    KFA2 GeForce GTX 1050 Ti / fixed at 60% PWM - 1100RM

    Samsung M.2 SATA SSD

    Chieftec CSN-550C 550W SFX-PSU


    Mitgelieferte Lüfter liefen am Hub in der mittleren Einstellung.


    3DMark FireStrike

    • Custom Run - Version 1.1
    • Only Combined Test
    • Loop enabled
    • Include Demo disabled

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    Maximale Temperatur: 60°C CPU Package - 56°C GPU

    Umgebungstemperatur: 24,6°C -25,1 °C



    Aida64 6.00.5100 Stresstest

    • Stress CPU
    • Stress FPU
    • Stress Cache

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    Maximale Temperatur: 69°C CPU Package - 29°C GPU

    Umgebungstemperatur: 25,2°C - 25,7°C



    Unigene Heaven 4.0

    • Quality: Ultra
    • Tesselation: Extreme
    • Antialiasing: x8
    • Resolution: 1600x900 Fullscreen

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    Maximale Temperatur: 54°C CPU Package - 56°C GPU

    Umgebungstemperatur: 25,9°C - 25,9°C



    Aida 64 + Unigene Heaven

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    Maximale Temperatur: 75°C CPU Package - 57°C GPU

    Umgebungstemperatur: 25,7°C - 25,8°C



    Prime95 294b8

    • Small FFTS (maximum FPU stress)

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    Maximale Temperatur: 93°C CPU Package - 29°C GPU

    Umgebungstemperatur: 25,4°C - 25,6°C


    Dank der großzügigen Ausstattung mit Lüftern und staubfilternden Einlässen steht das Node 304 sehr gut da bei den GPU-Temperaturen. Auch die Temperatur des Prozessors ist ansehnlich, wobei Prime95 einen Ausreißer zeigt. Hier ist aber auch anzumerken, dass mein Test-Setup einen kleinen Noctua L9i Top-Blower verwendet, der mit dem 140mm Exhaust Lüfter um Luft "kämpfen" muss – kein besonders ideales Setup. Es empfiehlt sich daher, einen regulären Tower Kühler zu verwenden und keine Top-Blower bzw. Down-Draft Kühler. Bei der Grafikkarte kann man dank des großen Lufteinlasses seitlich des PCI-Slots auch mit kleineren Modellen gute Temperaturen erreichen.


    Mögliche Hardware-Kombinationen:


    CPU-Kühler - keine Top-Blower verwenden!

    zB. Alpenföhn Brocken ECO advanced / Scythe Mugen 5 / Arctic Freezer 33 eSports ONE


    Grafikkarten - bei 2 von 3 HDD Halterungen

    zB. jede moderne Grafikkarte


    Gehäuselüfter 92mm - alle Plätze sind belegt

    zB. Noctua NF-A9x14 / NB-BlackSilentFan XE1 / be quiet! Pure Wings 2, 92mm


    Gehäuselüfter 140mm - alle Plätze sind belegt

    zB. Noctua NF-A14 / be quiet! Silent Wings 3, 140mm / Arctic F14 PWM PST


    Fazit

    Fractal Design kann auch mit dem Node 304 wieder überzeugen und liefert ein kompaktes "Arbeitstier"-Gehäuse ab. Bis zu 6 "Fullsize" 3,5" Festplatten in einem ITX Gehäuse unter 20 Liter sind beachtlich. Für eine NAS im Selbstbau oder das mobile Datengrab dürfte es in diesem Formfaktor wenige Alternativen geben. Für derzeit rund 75 Euro bekommt man ein vielseitig Gehäuse mitsamt 3 Lüftern und Lüftersteuerung, großartiger Kompatibilität und gewohnt guter Verarbeitung. Einzige Tücke ist – je nach Netzteil – das gewinkelte Kaltgerätekabel. Hier sollte vorher mit etwas Gedankengymnastik geprüft werden, ob es für das jeweilige Netzteil in der richtigen Orientierung zum Stecker passt. Zur Not ist er aber auch recht biegsam und kann, wie in meinem Fall, trotzdem etwas zurechtgebogen und verbaut werden.


    Von mir gibt es auch dieses Mal wieder eine klare Empfehlung für das Gehäuse von Fractal Design, da es – mal wieder - durchweg überzeugen konnte!