Erfahrungsbericht/ Review Corsair K95 RGB
Kritik ist gerne gesehen!
Ziemlich oft ist mir das Corsair K70 bzw. K95 Gaming- Keyboard, welches eine K70, nur mit Makrotasten ist, empfohlen worden. Nun nehme ich Corsairs Flagschiff, die „Vengeance K95 RGB“ unter die Lupe.
Besonders auffallend sind:
1. edle und hochwertige Handballenauflage (Fingerabdruckabweisend)
2. Gehäuse aus gebürstetem eloxierten Flugzeugaluminium
3. Dedizierte Makro- und Multimediatasten
Während des Auspackens fällt auf, dass die Veangance K95 mit 1, 39kg schwerer ist als andere Tastaturen in dieser Preisklasse was unter Anderem am eloxierten Aluminium liegt, aus welchem sie überwiegend gefertigt ist. Dadurch wirkt die Tastatur sehr hochwertig. Corsair gewährt damit maximale Robustheit und damit auch eine längere Lebensdauer.
Bei den Tasten handelt es sich nicht um die einfache und billige Rubberdome bzw. Gummidom- Technik, sondern um mechanische, langlebige und robuste Cherry MX- Schalter (Made in Germany), was bei dem Preis natürlich auch zu erwarten ist. Dabei wird die Vengeance sowohl mit roten (linearer Druckpunkt; 45cN) als auch mit braunen (taktiler Druckpunkt; 55cN) Cherry- Schaltern gefertigt. Die Lebenszeit der Schalter wird von Cherry mit 50 Mio. Anschlägen angegeben, was für ein Gamerleben locker reicht. Ich persönlich bevorzuge die Braunen, Taktilen.
Mit einer Breite von beinahe 55 Zentimetern ist die mit vollem Namen heißende "Corsair Gaming Vengeance K95 Gaming Tastatur" breiter als herkömmliche Tastaturen, weil an der linken Seite sich noch 18 zusätzliche Makrotasten, die sich im Treiber über die „Corsair Utility Engine“ (ich werde mich später noch dazu äußern) belegen und einstellen lassen. Der Neigungswinkel des Keyboards lässt sich mit Hilfe der ausklappbaren, ungummierten Füße den Bedürfnissen nach verstellen. An der Oberseite befinden sich weitere Tasten- M1, M2, M3- um im laufenden Betrieb zwischen Profilen umzuschalten. Rechts sind noch Multimedia- Tasten angebracht. Sogar die Lautstärke lässt sich über das geriffelte Scrollrad, das ebenfalls aus Aluminium besteht, stufenlos regeln. Darüberhinaus lässt sich auf über eine Windowslock- Taste die Windowstaste deaktivieren, was beim Spielen ziemlich nützlich sein kann, wenn man dazu tendiert, die Windowstaste zu betätigen. Interessant ist auch der BIOS- Schalter auf der Rückseite, mit welchem sich die Polling- Rate (Abfragerate) (Stichwort: ASCII- Code <= Scanning) verstellen lässt, falls sie mit dem aktuellen BIOS im Computer nicht erkannt wird.
Also die Zeit, mit der die ausgelösten Tasten im System ankommen.
Hierbei gilt:
1000 Hz ≙ 1 ms
500 Hz ≙ 2 ms
250 Hz ≙ 4 ms
125 Hz ≙ 8 ms
Hinzuzufügen wäre noch, dass bei der Tastatur 100% key- Ghosting frei bei n- Key- Rollover (somit auch kein Key- Jamming, also erkennen von Tasten „fälschlicherweise“) aufgrund der klugen Anordnung der Matrixtechnologie möglich ist. Man muss sagen, dass nicht alle Tastaturen in der Preisklasse über so ein „Feature“ verfügen.
Es gibt im Vergleich zur K70/ 95 an der Rückseite der non- RGB- Varianten keine Durchschaltmöglichkeit für USB/ Audio (auch „USB/ Audio- pass through“ genannt), da es zu Problemen mit der Stromversorgung kommen würde; die Vengeance verbraucht aufgrund der hohen Leistungsaufnahme der RGB- Beleuchtung auch so schon verhältnismäßig genug Strom.
Software, Makro und Beleuchtung
Eines DER Argumente für diese Tastatur waren für mich die „Floating Keys“, die Schalter, welche direkt auf dem Gehäuse auf der Metallplatte verbaut sind, nicht, wie bei vielen anderen Tastaturen tiefer im Gehäuse eingelassen. Dadurch bleibt kein Raum für Schmutz.
Die Software ist jedoch etwas unhandlich, was bedeuten soll, dass man sich, wenn man komplexe RGB- Beleuchtungen erzeugen will, sich damit inständig befassen muss.
Corsair Utility Engine
Mit der CUE gibt es nahezu unendliche Möglichkeiten in Bezug auf Beleuchtung und Makro. Man kann jede Taste einzeln belegen, eine, mehrere oder alle Beliebige(n) aus 16,8 Mio Hintergrundfarben wählen, die Vehemenz (Deutlichkeit) Jener einstellen und auch komplexe Lichteffekte (siehe oben; Video) erstellen, auf Vordefinierte zugreifen oder sich in dem Corsairforum Designs herunterladen. Verschiedene Farben können einem z.B. im Spiel Überblick verschaffen.
Profiltasten (M1, M2, M3)
Durch die Profiltasten können Profile sowohl schnell geschaltet als auch durch den On- Board- Chip auf der Tastatur gespeichert werden. Somit spart man sich einen Zugriff auf die Software nach Einrichtung in Dieser. Natürlich kann man beliebig nachjustieren.
Farbwechsel/ Farben
(Siehe oben; Bild)
Mit der unendlichen Vielfalt der Möglichkeiten in der CUE kann man seine „Farbpalette“ nach Lust und Geschmack Wellen, Regenbögen, Farbwellen und Kombinationen aus allem zusammen und noch vielem mehr einstellen. Beim Anschlag kann auch eine andere Farbe oder Effekt justiert werden. Meiner Meinung nach bietet sie fast schon zu viel Freiheit.
Die Farben der 16,8 (je Taste) RGB- Beleuchtung sind auf keinen Fall grell, sondern schön angenehm anzusehen, sie sind lebendig, harmonieren miteinander. Dank schneller Berechnungen des 32-Bit- ARM- Prozessors gehen die Farben flüssig in die nächst Definierten über bzw. jede einzelne Farbe kann verarbeitet, individuell „gestaltet“, angepasst werden. Gilt auch für Übergänge.
Die MX- RGB- Switches sind im Gegensatz zu den „normalen“ Cherry MX- Switches (auf welchen sich unter den Keycaps eine Diode befindet) sowohl im Innenraum als auch zwischen den Keycaps besser beleuchtet, weil die LED direkt in Cherrys Mechanik- sprich, im Cherry Switch- verbaut ist. Jedoch sind die Farben nicht allzu hell, hell genug sind sie aber auf alle Fälle.
Corsair konnte mich mit den RGB- Schaltern der Vengeance K95 sehr beeindrucken und zeigen, was alles mit jenen Schaltern von Cherry möglich ist.
Fazit:
Die Vengeance K95 überzeugt mich durch ein edles Design, hochwertige Komponenten und auch Verarbeitung. Die Tasten lösen sehr präzise und blitzschnell aus und sollten- besonders bei Gamern- positiv auffallen. Des Weiteren positiv sind der interne Speicher, die abnehmbare Handballenauflage und auch die ausgezeichnete Adaptivität der Hintergrundbeleuchtung. Makrotasten können auch vorteilhaft sein, auch wenn sie ziemlich eng angeordnet sind, aber ich habe schon Schlimmeres gesehen. In den Lieferumfang könnte Corsair, wenn es nach mir ging, noch einen einen Keycap Remover beilegen, ist aber nun auch nicht so wichtig. Man könnte denken, da die Tasten allgemein etwas erhöht sitzen, dass sich darunter allerlei Schmutz ansetzen und möglicherweise die Bedienung beeinträchtigen kann, dies ist aber zum Glück nicht der Fall, da die Switches fest auf dem Gehäuse verlötet sind und somit Staub und Schmutz keinerlei Freiheit lassen. Zwar fehlen Des Weiteren fehlen Audio- und auch USB- Anschlüsse an dem Keyboard, welche aber auch nicht ohne Grund weggelassen wurden. Die Vengeance Gaming K95 zählt zu einer der teuersten, für mich aber auch zu einer der besten Gamingtastatur momentan und lässt die „[X] CHROMA“, von Razer, welche in demselben Preissegment angesiedelt ist, nicht an sich heran und sieht im Vergleich
mit der K95/ 70 von Corsair nur die Rücklichter. Jedoch zahlt man mit 200€ für die RGB- Variante, während die non- RGB- Variante schon für 135€ zu erwerben ist, einen Batzen Geld.
Somit: absolute Kaufempfehlung!
Pro:
+ exzellente Verarbeitung
+ klasse Tippgefühl
+ Makrotasten
+ On- Board- Speicher
+ Preis gerechtfertigt, absolut jeden € wert
+ 18 G- Tasten (Makrotasten) mit bis zu 108 Makros
+ volles Anti-Ghosting mit 122- Key- Rollover über US
+ abnehmbare Handballenablage
+ präziser Anschlag
+ Tasten lösen schnell und gut aus (präziser Anschlag)
+ 100 % mechan. Cherry MX- Schaltermechanik
+ dedizierte Multimedia- Steuerung(en)/ Tasten
+ Optik und Haptik
+ hochwertige Handballenauflage (im Lieferumfang enthalten)
+ Software bietet überaus viele Möglichkeiten der Individualisierung der Beleuchtung
+ Multimedia- Keys vorhanden
Kontra:
- recht komplexe Software: Einarbeitungszeit zum Erstellen von Profilen benötigt, jedoch kann man sich fertige Profile von anderen Usern aus dem Forum von Corsair (forum.corsair.com) downloaden.
- Kann wegen ungummierter Standfüße auf dem Tisch rutschen.
- Federn der Mechanik manchmal hörbar
- Konkurrenz (Logitech, Razer) zum Teil kräftiger beleuchtet
- „fließende“ RGB- Animation durch starken ARM- Prozessor
EDIT: nach wenigen wochen bemerke ich, dass sich die F4 Taste unnatürlich verhält. ist wohl ein garantiefall bei der Tastatur, ne feder ist wohl bei der "F4"- Taste kaputt. Bei dem Preis hätte ich sowas nicht erwartet. Da ist aber nicht Corsair , sondern Cherry dran schuld. Jedoch hätte Corsair die Tastatur einem angemessenen Test unterziehen können, damit so ein Fall erst gar nicht auftritt.
Hier noch ein Video, in dem man sieht, was man mit der Beleuchtung anstellen kann.
Technische Daten (hw-journal.de)
100 % mechanische Cherry MX Tastenschalter
32-Bit-ARM-Prozessor
Panasonic Display-Controller
USB-Abtastrate von bis zu 1.000 Hz [empfohlen]
8 ms, 4 ms, 2 ms, 1 ms und BIOS-Modus auswählbar
(siehe unten; tabellarisch)